Ein zweiundzwanzig köpfiges Organisationsteam begrüßte am Donnerstag den 11. April 2019 die Teilnehmerinnen der zweiten europäischen Lesbenkonferenz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine.
Etwa 270 / 300 Lesben kamen in die Stadt der goldenen Kirchenkuppeln am großen Fluß, Dnepr, und füllten das Konferenzmotto mit Leben:
Let’s bring lesbian genius to the wold.
Etwa die Hälfte der Frauen kamen aus Ost und West, es waren mehrheitlich junge Frauen, weiß, manche aus zentral Europa(asien), wenige mit sichtbaren Behinderungen. Es war eine lebendige Versammlung.
Fragen der Sicherheit für Alle standen zu Beginn an erster Stelle. Attacken einzelner Menschen, wie auch von Gruppen, die sich gegen die lesbische Konferenz richteten, beeinträchtigten den Auftakt.
Sachbeschädigung am Hotel und Haßschmierereien tübten die Lesbenversammlung.
Ein massives Aufgebot an Polizeikräften in gesamter Montur gewährleisteten den Schutz von Menschen und Sachen. Nur so konnten Themen von Lesben in Europa behandelt werden.
Die für Samstag geplante Demonstration in den Straßen von Kiews wurde – aus Gründen der Sicherheit – abgesagt.
Statt dessen, stemmten die Lesben* in den Räumen der Konferenz ein alternatives Programm, das Lesben* und allen Alliierten* Raum für Austausch, Information und Interaktion gab.
Unter anderem wurde über die Unterstützung von Monica Benicio und dem Kunstprojekt berichtet „Who ordererd Marielles Murder?“.
Es knüpfte an die Eröffnungsrede der Konferenz an, als Monica Benicio aus Brasilien kommend, von ihrem Leben vortragen hatte. Die Witwe von Marielle Franco war – noch im Trauerjahr seiend – 30 Stunden geflogen, um von einem Ende der Welt ins Andere zu gelangen und auf der EL*C zu sprechen.
Benicio erzählte von der Ermordung ihrer Partnerin Marielle Franco. Franco war eine lesbische, sozialistische Aktivistin gewesen, die sich gegen herrschende Politiken in Armenviertel für die Rechte von Frauen*, Lesben und anderen Menschen einsetzte. Franco wurde ermordet.
Die lesbische Witwe berichtete von ihrem Kampf um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Sie erzählte von ihrer Trauer und ihrer Wut, ob der Ungerechtigkeiten, von der Kraft, die zum Handeln führt, sich zu wehren und Gewalt nicht zu akzeptieren.
Die lesbische Witwe berichtete von ihrem Kampf um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Sie erzählte von ihrer Trauer und ihrer Wut, ob der Ungerechtigkeiten, von der Kraft, die zum Handeln führt, sich zu wehren und Gewalt nicht zu akzeptieren.
Benicios mit Courage und Power gehaltene Rede erreichte und berührte Alle. Mit langen, lauten und raumfüllenden Standing Ovations dankte ihr die Lesben*community für diese empowernde Eröffnungsrede.
Afroniederländische, Trans- und andere Aktivistinnen verschiedener, weiterer Randgruppen, setzten die theoretischen Forderungen nach intersektionalem Umgang miteinander in lebendige Praxis um.
Sie intervenierten in geplanter Form während der Konferenz und schufen Raum für die Forderung nach paritätischer Repräsentanz.
Auch das Thema „lesbisches Altern in einer heteronormativen Welt“ war im Focus und in der Diskussion, Forderungen wurden gestellt, die in das Auswertungspaper einfließen.
Lesbische Geschichte wurde vorgestellt etwa durch Kiewer Subkultur der 980er bis 2010er Jahre, oral herstory auf europäischer Ebene, lesbischen Schriftstellerinnen. Möglichkeiten interventionistischer Geschichtstradierung vermittelten Beispiele der Platzumbenennungen beim Dyke*March Rhein-Neckar der vergangenen Jahre. Gemeinsam wurden Überlegungen besprochen, wie Lesbengeschichte* gefunden und tradiert werden kann und was dafür nötig ist.
Neben Raum zum Denken, Reden und Verhandeln gab es Raum fürs Tanzen, Lachen und anderen Vergnügtheiten.
Link zur Konferenz:
Link zu einem Bericht über die Attacken:
mit einem Link zur Videobotschaft der Bundesministerin für Frauen und … Frau Giffey.
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