DANKE – wollen wir Allen sagen, die am Freitag den 11. August 2017 mit dem ersten Dyke*March Rhein-Neckar für lesbische Sichtbarkeit in Geschichte, Gegenwart und Zukunft in der Altstadt von Heidelberg demonstrierten und anschließend lesbische Lebensfreude auf der Paisley-Party feierten.
Wir Alle haben Heidelberg, die Rhein-Neckar Region und die Geschichte Süddeutschlands um die „unbeschreibliche“, nun explizit sichtbar gemachte Vielheit von Dykes*, von Lesben*, von frauenliebenen Frauen* bereichert.
Mit lesbischer Frauenpower, feministischer Kraft, Fantasie und mit Ausdauer haben etwa 150 bis 200 Menschen den ersten Dyke*March in Süddeutschland schwungvoll und mit hinreißenden Rhythmen in die Heidelberger Fußgänger*innenzone gebracht. Drei Kundgebungen wurden genutzt, um symbolische Namensumbenennungen von Plätzen vorzunehmen, um die Geschichte frauenliebender Frauen aus Heidelberg – und überall – sichtbar zu machen:
Der Uni-Platz wurde nach der Ehrenbürgerin der Universität und Mutter der Weimarer Verfassung in Dr. Marie Baum Platz umbenannt; der Theater-Platz nach der Schriftstellerin, Pädagogin und Schulgründerin in Caroline Rudolphie Platz umbenannt und zuletzt wurde der Friedrich Ebert Platz kurzerhand in Friedrich und Luise Ebert Platz umbenannt und kooptierend erweitert nach der Heidelberger Ehrenbürgerin und deren Freundin in Maria von Graimberg und Theodora Aberle Platz umbenannt. Beide Frauen waren Gründerinnen und Wegbereiterinnen der ersten katholischen sozialen Frauenschule Heidelbergs (heute Fachhochschule für Sozialwesen in Freiburg), Maria von Graimberg war bis 1933 Heidelberger Gemeinderätin für die Zentrumspartei.
Wir danken allen nationalen und internationalen Gäst*innen aus Lübeck, Berlin, Köln, Frankfurt, Saabrücken, Stuttgart, der Schweiz, den USA, der Republik Moldau, Israel, Türkei und Großbritannien, allen frauenbezogenen Frauen*, Feminist*innen und femistischen Männern*, den genderqueeren, trans * und intersexuellen Menschen, dass sie sich in Heidelberg dem Dyke*March Rhein-Neckar anschlossen und so, mit den Lesben im Demonstrationszug, ein selbstverständliches und freudvolles „Zusammen“ schufen. Es war ein farbenfrohes GEIMENSAM FÃœR eine sichtbare VIELFALT – trotz Regenguß und Dauerschauer.
Die Gruß- und Redebeiträge der Organisatorinnen, der Teams der Lesbisch-schwulen Geschichtswerkstatt Heidelberg-Ludwigshafen-Mannheim, der Paisley-Party, des queerfeministischen Kollektivs, des FUN* (Frauen und Non-Binary)- / Queer-Referates der Universität Heidelberg, von SAFIA – Selbsthilfe alleinlebender Frauen im Alter und Freundinnen Rhein-Neckar / Lesben organisieren ihr Alter, von Wandlungsbedarf e.V. und dem LesbenRing Deutschland e.V. kommen demnächst auf die Homepage. Sie belegen, wie eindrücklich Lesben die volle Teilhabe, Respekt und Wertschätzung am gesamten Staatswesenes einfordern.
Der Dauerregen von Freitag belegt unwiderruflich: frauenliebende Frauen* / Dykes* und alle Unterstüzer und Unterstützer*innen sind wetterfest – es gibt nur unpassende Kleidung aber kein Wetter, das einen Dyke*March Rhein-Neckar in Heidelberg verhindern würde – außer einer Orkan- oder Erdbebenwarnung, um Leib und Leben zu schützen.
Mehr Bilder folgen – spätestens beim Auswertungstreffen in Mannheimer Stadthaus N 1, im Rahmen der Mannheimer Bündnisaktionstage im Oktober.
Wir freuen uns darüber, was gewesen war und feuen uns darauf, wenn wir 2018 gemeinsam wieder einen Dyke*March gestalten können – bei einem Wiedersehen im kommenden Jahr am 2. Wochenende im August 2018.