Tanzdemo 24: “Wir sind Lesben , wir sind viele … wir feiern unsere Liebe”

(c) Mobiles Archiv L

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Sonne satt … strahlte es am Samstag den 27. April 2024 durch die Heidelberger Altstadt zum Abschluss des  “Monats der lesbischen Sichtbarkeit / Lesbian Visibility Month”. Die queerfeministische Community in Heidelberg und der Region  feierte 2024 mit einer abschließenden Tanz-Demonstration die lesbische Sichtbarkeit, forderte mehr Teilhabe und Wertschätzung.

Etwa 150 Lesben und ebensoviele Supporter*innen kamen in die Stadt am Fluß, um mit diesem Marsch für lesbische Sichtbarkeit das Festival “OPEN DYKES” in Heidelberg zu beenden.

Für die Demonstration 2024 bündelten sich  die autonomen Kräfte erstmals um gemeinsam als Dyke*March Rhein-Neckar 2024 auf die Straße zu gehen. Damit knüpften  sie an die Tanzdemonstrationen und an das Rahmenprogramm zur lesbischen Kultur rund um den Christopher-Street Day Rhein-Neckar von 2017 bis 2020 an, zu jener Zeit, als Lesben und weitere queerfeministische Menschen* sich von einer cis-männlich bestimmten Regenbogencommunity des CSD-Rhein-Neckar separierten, da sie bis dato oft mitgemeint doch glatt vergessen, ignoriert und ausgegrenzt wurden.

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Während  das Festival  von der Stadt Heidelberg innerhalb der Stadtgrenzen unterstützt werden konnte, arbeitete das Bündnis Dyke*March Rhein-Neckar, weit über die Stadtgrenzen hinaus vernetzt, besonders mit dem ideellen Support vom Lesbenring e.V., der feministischen Community Rhein-Neckar und der Vernetzung durch das Netzwerk DykeMarchGermany.

Es war die Mischung aus Jung, Alt und Dazwischen, von Lesbisch-Trans-Homo-Queer-Cis-Gender-Inter-Bisexuell-Agender, nonbinären und anderen unterstützenden Entitäten, die sich im Rhythmus zu Kampfes-Kult-Tänzen auf Heidelbergs Straßen zeigten. In gemeisamer Stimmübung erschallten Parolen wie “Wir sind lesbisch, wir sind hier, wir feieren unsere Liebe” oder “Wir sind bunt und laut und queer, Feminismus wollen wir!” oder “Für die Freiheit für das Leben, Selbstbestimmung muss es geben!”

Redebeiträge zu aktuellen Lebenswirklichkeiten frauenliebender Frauen kamen von der Lesbisch-Schwulen Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar, der Aidshilfe Heidelberg e. V., des BiBeZ (Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch erkrankter Frauen und Mädchen e.V.) Heidelberg, den Wirtschaftsweibern e.V., des feministischen FLINTA-Chrores Heidelberg, der ILSE Rhein-Neckar (Initiative queerer Eltern),  der dgti (Deutsche Gesellschaft für Transidetität und Intersexualität) e.V..sowie Grüße der Dyke*Marches Köln und Hannover.

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Als Einmischung in die Gedenkkultur, die Erinnerungspraxis und in die Forschungsförderung von Wisschensproduktion von FrauenLesbenGeschichte gegründet, wurden wieder Plätze symbolisch umbenannt. Vor der Alten Universität Heidelberg wurde der Platz nach Stormé DeLavery  und die Akademiestraße nach Marianne Otruba symbolisch umbenannt. Die Lebensleistungen von Beiden wurde als Wegweisend für die lokalen wie internationalen Befreiungsbewegungen gewürdigt. Weitere Geschichtsinterventionen sind am Samstag den 8. Juni 2024 geplant – wenn ab 11:30  der Dyke*March Rhein-Neckar  diesmal wieder als Stadtgeschichtsrundgang vom Karlsplatz durch die Altstadt marschiert und Plätze/Brunnen und Straßen nach lesbischen und feministischen Wegbereiter:innen der queerfeministischen Geschichte umbenennt.

(c) Annette Schrimpf

Herzliche Einladung!

Details und weitere Veranstaltungshinweise folgen demnächst …